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brennstoff - Ausgabe 55 Mai 2019 - Salam Aleikum
Erstellt am: 02.06.2019
Liebe Freundinnen, liebe Freunde!
Im Gedenken an die 50 Todesopfer des Anschlages auf zwei Moscheen eröffnete die Premierministerin Jacinda Ardern ihre Rede im neuseeländischen Parlament mit der arabischen Grußformel „Salam aleikum“, „der Friede sei mit dir“. Diese Formel wird zu einer mächtigen, gestaltenden Kraft, wenn wir dem Hass keinen Raum geben und deutlich machen: „Wir wollen nicht in die Barbarei (sh. Seite 10 – Riace) Wir wollen Frieden und sind bereit dafür einzustehen.“
Zufällig stieß ich auf den schönen Satz von P. Boese: „Vergebung verändert nicht die Vergangenheit, aber sie vergrößert die Zukunft.“ Diese Erfahrung machte auch Deborah Feldman. Sie wuchs in einer streng orthodoxen Familie in New York auf. Fast alle ihre Vorfahren wurden von den Nazis umgebracht. In ihrer Community war immer klar, dass man die Deutschen hassen müsse. Eines Tages kam sie selbst nach Deutschland. Sie fürchtete sich; – genau wegen dieser „inneren Verpflichtung“ zu hassen. In Deutschland angekommen, sah sie Kinder und sah Eltern, die diese Kinder liebten und sie spürte, wie diese „Pflicht zu hassen“ sie um alle humanen Möglichkeiten brachte. Erst als sie Abstand zu ihrem anerzogenen Hass fand, öffnete sich für sie das Leben. In einem Radiointerview hörte ich sie sagen „die Bürde zu hassen ist schwerer zu tragen als die zu dulden.“
Nelson Mandela, der Großmeister der Vergebung, sagte es so: „Verbitterung ist ein Gift, das man trinkt, und bei dem man hofft, es würde die Feinde umbringen.“
Liebe Freunde, unsere Regierungen weisen uns nicht den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden. Viel eher tut dies Milo Rau mit „seinem neuen Evangelium“. (Siehe S. 23) Er wird in Süditalien, am Ort der großen Jesus-Filme von Pasolini und Mel Gibson, das Evangelium unter den jetzt herrschenden Umständen erzählen. Jesus, der Sozialrevolutionär und Prophet, wird den Geknechteten den Weg weisen. 500.000 Flüchtlinge, vor allem Schwarzafrikaner, arbeiten dort wie Sklaven in den Orangen-und Tomatenplantagen; so ist diese Landwirtschaft wettbewerbsfähig. Genau dort wird Jesus seine brandaktuelle Bergpredigt halten, er wird erneut gefoltert, gekreuzigt und wird noch einmal auferstehen. In der Bergpredigt verspricht Jesus denen das Himmelreich, die nach Gerechtigkeit dürsten. Diejenigen jedoch, die nach noch mehr Konsum dürsten, werden veröden und verblöden.
Das meint im Ernst
Euer Heini
Im Gedenken an die 50 Todesopfer des Anschlages auf zwei Moscheen eröffnete die Premierministerin Jacinda Ardern ihre Rede im neuseeländischen Parlament mit der arabischen Grußformel „Salam aleikum“, „der Friede sei mit dir“. Diese Formel wird zu einer mächtigen, gestaltenden Kraft, wenn wir dem Hass keinen Raum geben und deutlich machen: „Wir wollen nicht in die Barbarei (sh. Seite 10 – Riace) Wir wollen Frieden und sind bereit dafür einzustehen.“
Zufällig stieß ich auf den schönen Satz von P. Boese: „Vergebung verändert nicht die Vergangenheit, aber sie vergrößert die Zukunft.“ Diese Erfahrung machte auch Deborah Feldman. Sie wuchs in einer streng orthodoxen Familie in New York auf. Fast alle ihre Vorfahren wurden von den Nazis umgebracht. In ihrer Community war immer klar, dass man die Deutschen hassen müsse. Eines Tages kam sie selbst nach Deutschland. Sie fürchtete sich; – genau wegen dieser „inneren Verpflichtung“ zu hassen. In Deutschland angekommen, sah sie Kinder und sah Eltern, die diese Kinder liebten und sie spürte, wie diese „Pflicht zu hassen“ sie um alle humanen Möglichkeiten brachte. Erst als sie Abstand zu ihrem anerzogenen Hass fand, öffnete sich für sie das Leben. In einem Radiointerview hörte ich sie sagen „die Bürde zu hassen ist schwerer zu tragen als die zu dulden.“
Nelson Mandela, der Großmeister der Vergebung, sagte es so: „Verbitterung ist ein Gift, das man trinkt, und bei dem man hofft, es würde die Feinde umbringen.“
Liebe Freunde, unsere Regierungen weisen uns nicht den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden. Viel eher tut dies Milo Rau mit „seinem neuen Evangelium“. (Siehe S. 23) Er wird in Süditalien, am Ort der großen Jesus-Filme von Pasolini und Mel Gibson, das Evangelium unter den jetzt herrschenden Umständen erzählen. Jesus, der Sozialrevolutionär und Prophet, wird den Geknechteten den Weg weisen. 500.000 Flüchtlinge, vor allem Schwarzafrikaner, arbeiten dort wie Sklaven in den Orangen-und Tomatenplantagen; so ist diese Landwirtschaft wettbewerbsfähig. Genau dort wird Jesus seine brandaktuelle Bergpredigt halten, er wird erneut gefoltert, gekreuzigt und wird noch einmal auferstehen. In der Bergpredigt verspricht Jesus denen das Himmelreich, die nach Gerechtigkeit dürsten. Diejenigen jedoch, die nach noch mehr Konsum dürsten, werden veröden und verblöden.
Das meint im Ernst
Euer Heini
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